Im Jahre 1616 schreibt Staricius, daß der Rosengarten, in welchem bey seiner zeit viel Helden
erschlagen worden, vnd er (Siegfried) selbsten vmbs leben kommen, außerhalb der Stadt
daselbsten noch heutiges Tags gezeigt wird. Diese Nachricht steht isoliert innerhalb der
Überlieferung und wird durch keine der anderen Quellen bestätigt. Wenn es diesen Rosengarten
dennoch gab, wird es sich jedenfalls kaum um den authentischen Ort der sagenhaften Kampfspiele
gehandelt haben, sondern eher um eine touristische Attraktion, mit deren Hilfe sich die Wormser
schon damals wirkungsvoll zu präsentieren verstanden.
Um die Jahrhundertwende regte Konrad Fischer (der Begründer des Rosen- bzw. Backfischfestes)
im Rahmen der Stadtparkgestaltung die Errichtung eines Rosengartens an, um der sagenhaften
Vergangenheit der Nibelungenstadt ein Denkmal zu setzen.
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1905 schuf Johan Hirt das von Freiherr von Heyl
gestiftete Hagendenkmal für einen Rosengarten, der nie entstanden ist. Fotos: Stadtarchiv Worms
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Zur Gestaltung des Stadtparks als Rosengarten wurden eine große Anzahl verschiedener Vor-
schläge entworfen, diskutiert, honoriert aber letztendlich nicht realisiert. Bis 1914 konnten zwar
18.000 Rosenstöcke gepflanzt werden, doch spätestens mit dem Ausbruch des ersten
Weltkrieges fand das Großprojekt sein vorzeitiges Ende.
Seitdem wurde die Idee eines Rosengartens für Worms nicht mehr aufgenommen.
Vor einigen Jahren äußerte André Eisermann, dass er in einem Wormser Rosengarten gerne Teile
des Rosengartenliedes öffentlich rezitieren wollte.
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