Die Deutung des Burgunderuntergangs
in Schreyvogls Nibelungenroman

von Hans Müller



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NS-Propaganda-Plakat, 1942 ..


1.
Einleitung
2.

Die Entwicklung Österreichs von 1918 bis 1938
unter besonderer Berücksichtigung der Unterwanderung durch den Nationalsozialismus
2.1
Die politische Entwicklung
2.2
Die kulturelle Entwicklung
3.
Schreyvogl als österreichischer Schriftsteller & Kulturpolitiker bis 1938
4. Schreyvogls Nibelungenroman „Heerfahrt nach Osten“
4.1 Kurze Inhaltsangabe
4.2 Schreyvogls Nibelungenroman als volkstümlicher historischer Roman
4.3 Schreyvogls Botschaft für seine Leser im 3. Reich
4.3.1. Untermenschentum der Hunnen
4.3.2.

Heroismus der Burgunder bis zum Todestrotz,
ja bis zur Todesmystik auf dem Weg zur Weltherrschaft
4.3.3.
Übereinstimmungen zwischen Schreyvogls Nibelungenroman und Görings Stalingrad-Rede
5.
Kurze Hinweise auf Schreyvogls Entwicklung nach 1938
5.1. Schreyvogls literarische und politische Tätigkeit von 1938 bis 1945
5.2. Schreyvogl als Kulturpolitiker nach 1945
6.


Epilog:
Die Rolle des Nibelungenliedes für das deutsch-österreichische Zusammengehörigkeitsgefühl bei den Ostmarkfahrern der Stadt Worms im Mai 1939 und bei Schreyvogl in seinem Nibelungenroman 1938


1. Einleitung

Vor 70 Jahren, genauer: im März 1938, vollzog Hitler den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Im selben Jahr erschien der Nibelungenroman des österreichischen Schriftstellers Friedrich Schreyvogl mit dem Titel „Heerfahrt nach Osten. Ein Nibelungenroman.“ Er wurde ab 1940 im Zeitgeschichte-Verlag Berlin unter dem neutralen Titel „Die Nibelungen“ wiederholt neu aufgelegt, 1943 bereits in 5. Auflage. Schon diese Tatsache lässt vermuten, dass der Roman in hohem Maße der NS-Ideologie während des 2. Weltkrieges entsprach. In seiner eingehenden Untersuchung der ideologischen Vereinnahmung des Nibelungenliedes in Görings Stalingradrede findet der Neuhistoriker Peter Krüger auffällige Parallelen zu Schreyvogls Nibelungenroman. Es sei zwar nicht bekannt, ob Göring den Roman gelesen habe, aber er, Krüger, halte es für naheliegend.[1]

Schreyvogl war 1938 als Schriftsteller und Kulturpolitiker in Österreich sehr bekannt, seine Affinität zum Nationalsozialismus stand außer Frage. Um seine Rolle bis 1938 aufzeigen zu können, schicke ich einige Hinweise auf die politische und kulturelle Entwicklung Österreichs von 1918 bis 1938 unter besonderer Berücksichtigung der Unterwanderung durch den Nationalsozialismus voraus.


2. Die Entwicklung Österreichs von 1918 bis 1938
unter besonderer Berücksichtigung der Unterwanderung durch den Nationalsozialismus

2.1. Die politische Entwicklung

Nach dem mit Deutschland verlorenen 1. Weltkrieg wird im Frieden von St. Germain (1919) die Monarchie in Österreich abgeschafft und es verliert – vergröbert dargestellt – alle nicht-deutschsprachigen Gebiete, außerdem an Italien das deutschsprachige Südtirol. Österreich ist ein Kleinstaat geworden mit großen wirtschaftlichen Problemen. Ihm wird der Anschluss an Deutschland ausdrücklich verboten, es sei denn, der Völkerbund erlaube ihn, was nie geschieht. Die Mehrzahl der Österreicher wünscht aus wirtschaftlichen, aber auch aus völkischen Gründen diesen Anschluss.

Die Radikalisierung der großen Parteien und der Aufbau von Parteiarmeen bereiten seit 1926 den Untergang der Demokratie vor.[2] Der Führer der christlich-sozialen Partei ist seit 1922 der Prälat Ignaz Seipel, von seinen Parteigängern als gläubiger Katholik und Retter Österreichs verehrt, von seinen Gegnern als Symbol des klerikalen Faschismus und Vertreter antidemokratischer Ideen bekämpft.[3] Der Aufstieg der NSDAP auch in Österreich seit 1930 - vorher eine unbedeutende Splittergruppe – radikalisiert die Situation und führt im Juli 1933 zum Verbot der NSDAP in Österreich, was jedoch keine Lösung ist, da sie illegal im Land weiterarbeitet und Mitglieder in Deutschland die „Österreichische Legion“ bilden.[4] – Der christlich-soziale Engelbert Dollfuß, von 1932 bis 1934 Bundeskanzler, beseitigt die sozialdemokratischen Gegner mit Gewalt und baut mit Notverordnungen einen Staat mit Einparteiensystem auf, als Ständestaat bezeichnet, von den Gegnern als Austrofaschismus bekämpft. Die neue Verfassung wird am 1. Mai 1934 verkündet.[5] Bei einem gescheiterten Putsch durch die SS am 25. Juli 1934 kommt Dollfuß um.[6] Sein Nachfolger Schuschnigg gerät immer mehr unter den Druck des nationalsozialistischen Deutschland, als die Achse Berlin - Rom entsteht.[7] Hitler zwingt im Februar 1938 Schuschnigg, den Führer der österreichischen Nationalsozialisten, Seyß-Inquart, als Innenminister in seine Regierung aufzunehmen. Am 11. März 1938 muss Schuschnigg abdanken, Seys-Inquart übernimmt die Macht, gleichzeitig besetzen deutsche Truppen ohne Gegenwehr Österreich.[8] Für den 10. April wird eine Volksabstimmumg über den Anschluss in Deutschland und in Österreich vorgesehen. Die Begeisterung vieler Österreicher für den Anschluss ist groß. Die Nationalsozialisten mit ihrer Propaganda und massiven Einschüchterungen tragen dazu bei, dass fast 100% in Deutschland und Österreich für den Anschluss stimmen.[9] Österreich hört auf, als Staat zu existieren und wird als Ostmark in das Deutsche Reich eingegliedert, das sich von jetzt an „Großdeutsches Reich“ nennt. Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit wird der Naziterror, der sich in Deutschland schrittweise entwickelt hat, auf das annektierte Land übertragen. Von 1938 bis 1945 ist Österreich auf allen Gebieten mit Hitler-Deutschland gleichgeschaltet.

2.2. Die kulturelle Entwicklung

Von 1918 bis 1938 herrscht in Österreich ein reges kulturelles Leben. Als bedeutende Schriftsteller nenne ich Hermann Broch, Robert Musil, Franz Werfel und Stefan Zweig. - 1922 wird der „Kulturbund“ gegründet, der sich als überparteilicher Literatenzirkel versteht. Viele katholische Kulturschaffende stehen der christlich-sozialen Partei nahe, später dem Ständestaat. In den letzten Jahren vor dem Anschluss gibt es die Freizeitorganisation „Neues Leben“, die das ganze kulturelle Leben an das autoritäre Regime des Ständestaates binden sollte.[10]

Aber in den 30er Jahren wird das kulturelle Leben durch die Nationalsozialisten unterwandert. So wird der Kulturbund eine Plattform für ihre Ideologie in Österreich.[11]

Im Juni 1933 beschließt eine Gruppe von Mitgliedern des Wiener PEN-Clubs einen scharfen Protest gegen die nationalsozialistische Verfolgung von Schriftstellern, die bekanntlich in der Bücherverbrennung einen sichtbaren Höhepunkt gefunden hat. Dort wurden auch die Bücher von Werfel und Zweig verbrannt. Eine große Zahl von österreichischen Schriftstellern, die den Protest nicht mittragen will, tritt aus dem PEN-Club aus.[12]

1936 wird der „Bund der deutschen Schriftsteller Österreichs“ gegründet. Er sympathisiert mit der nazideutschen Reichsschrifttumskammer, die die Kulturpolitik des Nationalsozialismus auf dem Büchermarkt rigoros lenkt.[13]

Nach dem Anschluss gibt der „Bund der deutschen Schriftsteller Österreichs“ das „Bekenntnisbuch österreichischer Dichter“ heraus, in dem 71 Autoren ihre Ehrerbietung Hitler und dem Dritten Reich erweisen.[14] Nach dem Anschluss wird die gesamte Kulturpolitik mit der im Nazi-Deutschland gleichgeschaltet. Broch, Musil, Werfel und Zweig können 1938 ihr Leben durch die rechtzeitige Emigration retten.


3. Friedrich Schreyvogl
...... als österrreichischer Schriftsteller und Kulturpolitiker bis 1938

Schreyvogl, 1899 in Mauer bei Wien geboren, schreibt ab 1920 religiös geprägte Werke, so z. B. den Einakter „Karfreitag“ (1920), den Zeitroman „Der Antichrist“ (1921), den Essay „Katholische Revolution“ (1924), wird als engagierter katholische Autor wahrgenommen[15] und 1927 Obmann des katholischen Schriftstellerverbandes.[16] Bis 1938 ist Schreyvogl im ständestaatlichen Literaturbetrieb verankert. So ist er in führender Position in der Freizeitorganisation „Neues Leben“ aktiv.[17] Er erhält durch den Ständestaat mehrere hohe Ehrungen.[18]

Schreyvogl ist andererseits 1922 maßgeblich an der Gründung des Kulturbundes beteiligt,[19] der ja später große Bedeutung für die schleichende Nazifizierung Österreichs gewinnt.[20] Trotz seiner großen kulturpolitischen Aktivitäten in der christlich-sozialen Regierung und dem Ständestaat sympathisiert er offensichtlich schon 1933 mit der totalitären Kulturpolitik der ärgsten Gegner der österreichischen Regierung, nämlich der Nationalsozialisten. So tritt auch er 1933 aus dem Wiener PEN-Club aus, weil er nicht gegen die rigorose nationalsozialistische Kulturpolitik protestieren will, die in der Bücherverbrennung 1933 ihren klaren Ausdruck findet.[21]

Im Mai 1934 wird er sogar illegales Mitglied in der in Österreich verbotenen NSDAP.[22] - Als Gründungsmitglied spielt er im „Bund der deutschen Schriftsteller Österreichs“ eine wichtige Rolle und leistet als einer ihrer führenden Funktionäre wiederholt sogar Spitzeldienste für die Reichsschrifttumskammer.[23]

1938, eine Woche nach der Volksabstimmung über den Anschluss bekennt sich Schreyvogl geradezu hymnisch zu Hitler. Er veröffentlicht in der Sonntagsausgabe des Neuen Wiener Tagblattes einen ausführlichen Artikel mit dem Titel „Ein Sieg des Geistes“. In diesem Artikel huldigt er dem „Frontsoldaten, Arbeiter und großen Dichter Adolf Hitler“, der „schon in seinem Geist die ganze deutsche Welt gebildet hatte, bevor er sie in Wirklichkeit erstehen ließ.“ Er rühmt die NSDAP als „Ordnerin und Betreuerin des Volkes“ für „menschliche Zucht und die alles bestimmende Pflichttreue.“[24]

Für das „Bekenntnisbuch österreichischer Dichter“, 1938 herausgegeben vom „Bund der deutschen Schriftsteller Österreichs“, steuert Schreyvogl einen Beitrag von 1933 für ein Langemarckbuch bei. In Langemarck in Belgien waren 1914 die Deutschen bei einem Angriff mit unendlich blutigen Verlusten gescheitert. Sein Beitrag trug bezeichnenderweise den Titel „Die Todesgemeinschaft der Nation“. Diesen Beitrag zeichnet eine übersteigerte Todesmystik aus. Man sei automatisch in die Kampf- und Todesgemeinschaft der Deutschen hineingeboren. „Leben über die Zeit hinaus“, so heißt es in seinem Beitrag, „entsteht nur unter der Patenschaft des Todes. Die Geschichte jedes Volkes ist die Geschichte seiner Selbstbehauptung, das heißt freilich eine Geschichte der Kriege. […] Gewiss, kein Krieg lief je ohne Tod für das Volk ab.“[25]

Im gleichen Jahr erscheint Schreyvogls Nibelungenroman. In Anbetracht der politischen Situation um 1938, der Denkweise Schreyvogls in dieser Zeit und der Rolle der ideologischen Vereinnahmung des Nibelungenliedes nicht erst durch die Nationalsozialisten wäre es verwunderlich, wenn sich Schreyvogl mit einer romanhaften Nacherzählung begnügt hätte.


4. Schreyvogls Nibelungenroman „Heerfahrt nach Osten“

4.1 Kurze Inhaltsangabe

Der Roman enthält zwar keine Jahreszahlen, aber er endet mit der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern (451 nach Chr.), die Haupthandlung muss man sich in den unmittelbar vorausgehenden Jahren vorstellen. Die Burgunderkönige Gunther, Gernot und Giselher mit ihrer Schwester Kriemhild residieren in Worms. Hagen ist der einflussreichste und mächtigste Mann am Hof. Er hat Siegfried getötet und den Nibelungenschatz im Rhein versenkt. Brünhild, die Gemahlin Gunthers, hat sich nach der Ermordung Siegfrieds das Leben genommen.
Rüdiger von Bechelaren wirbt am Wormser Hof für den Hunnenkönig Attila um die Hand Kriemhilds. Er schwört ihr, mit allen, die Attila Treue geschworen haben, Kriemhild immer und gegen jedermann zu gehorchen. (S. 30) - Begleitet von ihrem ranghohen persönlichen Begleiter Eckewart zieht sie mit Rüdiger von Bechelaren ins Hunnenreich, wo sie Attila heiratet. An Attilas Hof leben als Germanen neben dem Goten Rüdiger u.a. die Dänen Iring und Hawart mit ihren Mannen und vor allem der Ostgotenkönig Walimir mit vielen Kriegern, später kommt sein Neffe Theodimir dazu.

Nach einiger Zeit gebiert Kriemhild einen Knaben. Als das Kind 4 Jahre alt ist, lädt Kriemhild die Burgunder an den Hunnenhof ein. Sie folgen der Einladung. „Tausend aus den besten Sippen der Burgunder“, dazu neuntausend Waffenknechte (S. 156) ziehen schwer bewaffnet zum Hof Attilas. Unterwegs in Bechelaren machen sie mehrere Tage Rast. Rüdigers Tochter Dietlinde und der Burgunderkönig Giselher verlieben sich und feiern Verlobung. Nach der Rückkehr vom Hunnenhof soll die Hochzeit stattfinden.

Trotz der nachdrücklichen Warnung Eckewarts ziehen die Burgunder an Attilas Hof. Beim Festmahl kommt es zur Katastrophe. Während die Burgunderkönige und ihre tausend Krieger, alle in Rüstung und bewaffnet, mit Kriemhild und Attila und dessen Gefolge in einem festlichen Saalbau das Mahl beginnen, überfällt Bleda, der Bruder Attilas, auf Anstiften Kriemhilds die 9.000 burgundischen Waffenknechte, die mit Dankwart in einem getrennten Raum speisen. Alle Knechte und Hunnen kommen um, Dankwart tötet Bleda und überbringt blutüberströmt die Schreckensnachricht den Festgästen in dem Augenblick, als Attilas Kind vor Hagen steht. Er enthauptet es. Bei dem nun ausbrechenden Tumult erlaubt er den Dänen und Goten den Saal zu verlassen mit allem, was sie tragen können. So trägt der Ostgotenkönig Walimir Attila aus der Halle, sein Neffe Theodimir Kriemhild. Auch der Gote Rüdiger darf den Saal verlassen. Die Hunnen im Saal werden überwältigt, weitere hunnische Truppen können die Burgunder nícht bezwingen. Hagen verhöhnt die Dänen als Feiglinge, Kriemhild appelliert an ihre Tapferkeit. So kämpfen sie gegen die Burgunder und fallen alle. Attila bietet den Burgundern freien Abzug an, wenn sie ihm Hagen ausliefern, aber alle solidarisieren sich mit ihm. Daraufhin wirft Kriemhild die erste Fackel auf den Saalbau aus Holz, der bald in Flammen steht. Die Burgunder überleben das Flammeninferno. Rüdiger entscheidet sich in seinem Gewissenskonflikt zwischen den Burgundern mit seinem künftigen Schwiegersohn auf der einen Seite und Kriemhild auf der anderen Seite, der er einen Eid geschworen hat, für Kriemhild. Als nach dem Tod Giselhers, Gernots und Rüdigers mit all seinen Mannen der Ostgotenkönig Walimir den Burgundern erneut Attilas Angebot macht und diese es entschieden zurückweisen, greift er sie mit seinen Mannen an. Am Schluss bleiben nur Gunther, Hagen und Walimir am Leben. Attila und Kriemhild beschwören den jungen Theodimir, Walimirs Neffen, der den Kämpfen ferngeblieben ist, Hagen und Gunther zu überwinden. Es gelingt ihm, beide gefesselt zu Kriemhild zu bringen. Sie fordert Hagen auf, ihr die letzten Worte Siegfrieds vor seinem Tod zu sagen. Da er behauptet, er habe sie Gunther „geschenkt“ und könne daher nicht mehr über sie verfügen, lässt Kriemhild Gunther enthaupten. Da Hagen ihr auch jetzt nicht die letzten Worte Siegfrieds verrät, schlägt sie ihm mit Siegfrieds Schwert den Kopf ab. Daraufhin erschlägt Walimir wütend Kriemhild. - Attila, in seinem Leid und vor Wut, will gegen alle Krieg führen, die er noch nicht unterworfen hat. Es folgt als Schlussszene, wie Attila nach der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern sich besiegt fühlt und den Rückzug anordnet.

4.2. Schreyvogls Nibelungenroman als volkstümlicher historischer Roman

Das um 1200 entstandene Nibelungenlied erzählt „alte maeren“ für ein zeitgenössisches Publikum mit deutlichem Zeitbezug. Dazu gehören z.B. die vielen Schilderungen des höfischen Lebens seiner Zeit und zahlreiche christliche Elemente neben heidnischen. Es steht am Ende eines langen Prozesses, den man so beschreiben kann: Traumatische Ereignisse und besonders markante Persönlichkeiten der Völkerwanderungszeit lebten in Gesängen weiter, die sich immer mehr von der historischen Wahrheit entfernten. Ein solches traumatisches Ereignis muss die Vernichtung des Burgunderreiches am Rhein 436 gewesen sein, bei der König Gundahar, der möglicherweise in Worms residierte, den Tod fand. Vernichtet wurde das Burgunderreich durch den römischen Feldherrn Aetius mit hunnischen Soldtruppen. Attila, der Etzel des Nibelungenliedes, der 2 Jahre vorher König der Hunnen geworden war, hatte mit dieser Schlacht nichts zu tun. Der Ostgote Theoderich, der vermutlich im Dietrich von Bern des Nibelungenliedes weiterlebt, ist erst 454, ein Jahr nach Attilas Tod geboren. Das Nibelungenlied, das man als Endfassung solcher Gesänge verstehen kann, lässt unhistorisch die Burgunder am Hof Etzels untergehen, wobei Dietrich von Bern am Schluss eine wichtige Rolle spielt.
In Abgrenzung zum Nibelungenlied charakterisiert Schreyvogl seinen Roman so:„Unser Roman […] sucht mit Absicht festen Boden in der Vergangenheit der Germanen, nicht in einer unbestimmten Ritterzeit, sondern in der großen germanischen Wendezeit, der Völkerwanderung.“[26]

Schreyvogls Roman behandelt zwar wie das Nibelungenlied in der Hauptsache den unhistorischen Zug der Burgunder an Attilas Hof und ihren Untergang, aber er bettet das Hauptgeschehen ein in historisch belegbare Machtkonstellationen mit historischen Persönlichkeiten der Zeit um 450 und verzichtet konsequent auf eine Höfisierung der Handlung. Alle folgenden im Roman erwähnten historischen Fakten lassen sich unter den entsprechenden Stichworten in den Bänden von Hoops’ Reallexikon der germanischen Altertumskunde verifizieren.

Am Burgunderhof geht es keineswegs fürstlich, höfisch zu, sondern recht ärmlich, wie der Gesandte Westroms am eigenen Leib erfahren muss.
Die Burgunder leben in einer gewissen Abhängigkeit vom weströmischen Reich unter Kaiser Valentinian (III.) und seiner einflussreichen Mutter, der Kaiserin Galla Placidia. Belegt ist die Zwangsumsiedlung der restlichen Burgunder nach ihrer großen Niederlage 436 durch die Römer an den Genfer See. Im Roman wird sie ihnen nahegelegt, aber Hagen folgt stattdessen der Einladung Kriemhilds an Attilas Hof. Er und sein Bruder Bleda, im Nibelungenlied Etzel und Blödelin, residieren an der Theis mit einem großen Hunnenheer. Ihr Verhältnis zum oströmischen Reich unter dem Kaiser Theodosius (II.) ist sehr gespannt. Ostrom wird von den Hunnen bedroht, muss Tribut zahlen.
Am Hof Attilas leben – historisch belegt – der Ostgotenkönig Walimir und sein Bruder Theodemir (im Roman: sein Neffe), neben Germanen auch viele Griechen und auch Römer. So passt es durchaus zu den Geschichtsquellen, wenn an Attilas Hof sein Geschichtsschreiber ein Grieche ist, 2 ehemalige griechische Schauspieler als Boten Attilas die Burgunder an seinen Hof einladen und Thraker aus dem oströmischen Reich die Bauten für den Empfang der Burgunder an Attilas Hof errichten.

Zwischen den Hunnen unter Attila und Westrom kommt es 451 zur Entscheidungsschlacht auf den Katalaunischen Feldern bei Châlons-sur-Marne, nach deren Ausgang sich Attila aus Gallien zurückzieht. Auf römischer Seite fällt im Kampf der Westgotenkönig Theoderid, im Roman wie auch oft in der Geschichtsschreibung Theoderich genannt, auf hunnischer Seite kämpft u.a. Theodemir, nach mehreren Quellen der Vater Theoderichs des Großen, im Roman der Neffe des Ostgotenkönigs Walimir.
Die Handlung des Romans läuft also vor einem historisch-authentischen Hintergrund mit vielen historisch belegten Personen ab. Man kann ihn daher zu Recht als historischen Roman bezeichnen.

Während sich das Nibelungenlied an ein höfisches Publikum vor 800 Jahren richtete und selbst bei guter Übertragung ins Neuhochdeutsche als vielschichtiges Werk einem angemessenen Verständnis erhebliche Hindernisse in den Weg legt, enthält Schreyvogls Nibelungenroman viele typische Merkmale für populäres Erzählen. So besticht er durch seine klare Simplifikation sowohl in der Charakteristik der Personen und ihrer komplexen Konstellationen zueinander als auch in der Handlungsführung und der Reduktion des Konfliktpotentials. Der Konflikt Christentum – Heidentum wird auf unbedeutende Hinweise reduziert, die religiöse Dimension von Rüdigers Konflikt zwischen seiner Treue zu den Burgundern auf der einen Seite und Attila und Kriemhild auf der anderen geht verloren, er wird banalisiert. Auch Szenen der Deeskalation und Versuche einer Streitschlichtung fallen fast ganz weg.
Schreyvogl erzählt sehr anschaulich, indem er alle wichtigen Szenen geradezu liebevoll ausschmückt. Das gilt besonders für die Schilderung der Liebesbeziehung zwischen Dietlind und Giselher, der er fast ein Achtel des Buches widmet. Andererseits versteht er es, spannend zu erzählen. So steigert er die Spannung, indem er durch Ortswechsel Höhepunkte der Handlung hinauszögert.
Einleuchtend erzählt Schreyvogl, es bleiben keine Unklarheiten oder gar Unglaubwürdigkeiten. So ist im Nibelungenlied unklar, wieso die Burgunder auf ihrem Zug zu Etzel auf einmal Nibelungen heißen. Schreyvogl gibt die Erklärung: Sie tragen die Rüstungen und Waffen von Siegfrieds Nibelungen und werden daher schon beim Auszug aus Worms so genannt. (S. 157/58) Dass die 1000 Ritter und 9.000 Knechte an einem Tag mit nur einem Fährschiff über die Donau gesetzt werden können – so im Nibelungenlied -, ist nur schwer vorstellbar. Bei Schreyvogl bauen 200 Pioniere, die bei den Römern gedient oder gegen sie gekämpft haben, aus Nachen und Baumstämmen eine Pontonbrücke. (S. 175 ff.)
Besonders der Schluss des Nibelungenliedes wirft viele Fragen auf: Wieso trägt der gefangene Hagen immer noch Siegfrieds Schwert? Weshalb will die so reiche Kriemhild am Ende unbedingt den Nibelungenschatz von Hagen zurückerhalten? Schreyvogl gibt auf diese Fragen eindeutige Antworten. Nach dem Kampf steckt Theodimir Hagen das entfallene Siegfried-Schwert wieder in die Scheide mit den Worten:„Wer so gekämpft hat wie du, der soll mit seinem Schwert vom Kampf gehen.“ (S. 412) Kriemhild verlangt nicht den Nibelungenschatz zurück, sondern Siegfrieds letzte Worte vor seinem Tod.

Zur besseren Verständlichkeit und damit zur Volkstümlichkeit des Romans tragen auch – wie schon gesagt - die Vereinfachungen der Charaktere bei. Kriemhild wird auf ihre Zuneigung zu Giselher und ihren unstillbaren Hass auf den Mörder Siegfrieds reduziert. Schreyvogl führt seinen Lesern über das Nibelungenlied hinaus ihren maßlosen Rachedurst vor Augen. So lässt sie Rüdiger in Worms öffentlich schwören, dass er mit Attila und seinen Getreuen ihr bedingungslos gehorchen wird. Dass sie dabei nur an ihre Rache denkt, wird Gunther und Hagen sofort klar. (S. 30-31) Den thrakischen Bauleuten gibt sie genaue Anweisungen, den Saalbau für das Festmahl und die Unterkunft für die Knechte so zu konstruieren, dass die Burgunder nicht daraus entfliehen können. (S. 152) Sie befiehlt nicht nur – wie im Nibelungenlied – den Saal, in dem die Burgunder eingeschlossen sind, in Brand zu stecken, sondern wirft die erste Fackel. (358)

4.3. Schreyvogls Botschaft für seine Leser im 3. Reich

4.3.1. Untermenschentum der Hunnen

Die Hunnen werden in einer langen Tradition als Untermenschen dargestellt, so auch in Bearbeitungen des Nibelungenstoffes. Ich erwähne nur Jansens Nibelungenroman von 1916 und Fritz Langs Nibelungenfilm von 1924. Schreyvogl steht in dieser Tradition. Am Anfang des Romans charakterisiert er die Hunnen, die Rüdiger bei der Brautwerbung begleiten, so:„Wie die wilde Jagd, nur dass hier die bösen Geister mit im Zug waren, wie von der Hölle ausgeworfen, krumm über den Rücken ihrer Tiere gebeugt, mit langen schwarzen Haaren, ein Gemenge aus Hexe und Mann.“ (S.7) Sie sind kleinwüchsig (S.401), haben ein gelbes Gesicht (u.a. S. 12 + S. 18) und sind „schiefäugig“ (u.a. S. 12 + S. 48) Von einem Hunnen heißt es, er habe gelbe Zähne, die spitz zuliefen wie bei einem Raubtier. (S.272) Vor ihrem Herrscher Attila werfen sie sich in den Staub. Meist treten sie in großer Anzahl auf und werden bezeichnet als schwarze flüsternde Flut (S. 401), als Schwärme wilder Hornissen (S. 65) oder als Heuschreckenschwärme, die alles kahl fressen. (S. 138)  Während im Nibelungenlied die Hunnen, von Kriemhild mit Geld bestochen, in großer Zahl erfolglos gegen die Burgunder kämpfen und alle Tapferen den Tod finden, sind die Hunnen bei Schreyvogl schließlich entschlossen, aus Feigheit nicht mehr gegen die Burgunder zu kämpfen. (S.353)
Ihr Anführer Attila, der schiefäugige Gottseibeiuns – so der Erzählerkommmentar (S. 16) – schätzt sich als einen Herrscher ein, vor dem sich alle fürchten und in dem sie alles hassen, was es Böses und Dunkles in der Welt gibt. (S. 55) Als die Burgunder an den Hof kommen, heißt es von ihm in erlebter Rede:„Wenn die Burgunder ein wenig Schrecken dabei litten, so schadete es nichts. Die Angst macht die Völker reif zum Schnitt und der nächste Krieg führte ihn wohl über den Rhein.“ (S. 383) Schreyvogl zeigt, dass er die tiefere Motivation für den erbitterten Kampf der Burgunder nicht zu verstehen vermag. (S. 386 + S. 405) Am Schluss jedoch ist er entschlossen, gegen alle Krieg zu führen, die ihm noch nicht gehorchen. (S. 423) Nach der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern jedoch kapituliert er vor dem Kampfesmut der Germanen.
Attila erscheint so als minderwertiger reiner Machtmensch, der außer dem Gastrecht kein Gesetz achtet und sich die ganze Welt unterwerfen will, letztlich aber scheitert.
Diese abwertende und extrem rassistische Charakteristik der Hunnen als Untermenschen bedarf keines Kommentars.

4.3.2. Heroismus der Burgunder bis zum Todestrotz, ja bis zur Todesmystik auf dem Weg zur Weltherrschaft

Hagen ist ganz offensichtlich der Sympathieträger des Romans und Schreyvogls Sprachrohr. Hier zeigt sich besonders deutlich die Absicht des Autors, das Nibelungenlied „auf seine eigene [d.h. Schreyvogls] Art und nach seiner eigenen Erkenntnis zu deuten.“[27]
Schon im 2. Teil des Nibelungenliedes ist Hagens Dominanz offensichtlich. Er warnt vorausschauend vor Kriemhilds Heirat mit Etzel, misstraut ihrer Einladung an den Hunnenhof und lässt die Burgunder wie in einem Feldzug dorthin ziehen. Trotz der Prophezeiung des Untergangs der Burgunder vor dem Donauübergang, trotz wiederholter Warnungen zieht er zu Etzels Hof und trägt durch sein Verhalten maßgeblich zum Ausbruch und zur Eskalation des Kampfes bei. Seine unbeirrbare Kampfentschlossenheit schmiedet die Burgunder zusammen, die in Nibelungentreue in den Tod gehen, er als Letzter.
Schreyvogl übernimmt weitgehend Hagens Charakter und sein Handeln aus dem Nibelungenlied. Aber Hagen wird in dem Roman dabei deutlich geleitet von einer ausgeprägten Vision vom Gang der Geschichte, von seinen klaren Vorstellungen der Machtverhältnisse und einem ganz besonderen Verhältnis zum Tod.
Als junger Mann lebt Hagen bei Schreyvogl lange Jahre in Rom, wo er nicht nur die lateinische Sprache erlernt, die er später mit sehr mäßigem Erfolg den Burgunderkönigen beizubringen versucht, sondern wo er sich vor allem über den Sohn eines Philosophen dessen Einschätzung Roms zu eigen macht. „Die Stadt Rom“, so lehrt dieser Philosoph, „hat nichts Ehrwürdiges an sich als den berühmten Namen. Sonst ist sie nur mehr wie die leere Haut eines Opfertieres.“ (S. 80) Sein Geschichtsbild legt Hagen ausführlich an zwei Stellen dar. In einem Gespräch vergleicht er Ameisen und Menschen. (S. 72-73) Wenn ein Mensch in einen Ameisenhaufen tritt, zerstört er die ganze Ordnung in diesem Haufen, die Tiere laufen wild durcheinander, versuchen wieder Ordnung herzustellen. Aber gerade wenn sie am eifrigsten sind, zertritt sie ein anderer Fuß. So ergeht es auch den Menschen nach Hagens Meinung, wenn sie den Gang der Geschichte nicht erkennen. Wenn sie ihn aber verstehen, werden sie die Götter dieser Welt.

Hagen erklärt wörtlich:
„Der Gott, der uns erschaffen hat, gerade so, wie wir sind und nicht  anders, redet zu uns durch alles, was er über uns verhängt. Es ist kein blinder Zufall, dass er die einen dahin wirft und die anderen dorthin und   ihnen keine Ruhe gönnt, den Goten nicht und den Gepiden und den Vandalen und uns Burgundern nicht, warum er die Germanen mit den Römern schreckt und die Römer mit den Hunnen, nein, ich nehme es nicht wie den blinden Tritt wie der Ameisenschwarm. Er hat einen Schritt voll Maß und Sinn.
Wenn wir wach sind und den Schritt erkennen, dann sind wir die Götter dieser Welt. Wenn wir taub für ihn bleiben, sind wir nur große Ameisen.“

Gott hat also nach Hagen die Burgunder in eine ganz konkrete geschichtliche Situation gestellt, in eine Umbruchszeit, in der Germanen, Römer und Hunnen miteinander ringen.
Welche Konsequenzen die Burgunder aus dieser Erkenntnis ziehen sollen, wird an einem zweiten Vergleich klar. Das Zusammenleben der Völker vergleicht er mit einem Flusssystem. Derjenige Fluss, der sein Bett am tiefsten eingrabe, ziehe die anderen Flüsse an sich heran, mache sie zu seinen Nebenflüssen und werde zu einem mächtigen Strom. Es gibt also nur die Alternative, Weltmacht zu sein oder in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, bestenfalls unterworfener Satellit einer Weltmacht zu werden. Und Hagen verdeutlicht, welchen Preis das Erringen der Machtstellung fordern kann. „Auch bei den Völkern kommt es nur darauf an, dass ein Weg für alle Zeiten geschaffen wird. Nicht auf das Blut, das er fordert.“ (S. 218) Es gibt – wie sich an vielen Stellen im Roman belegen lässt – nur einen Weg, die Macht zu erringen: Unterwerfung der anderen Völker durch Krieg, das bedeutet: Opferung vieler Kämpfer.
Ziel Hagens ist es, die Burgunder so mächtig werden zu lassen, dass sie letztlich die Weltmacht erringen können. Dazu gehört als Voraussetzung, jede Verweichlichung zu vermeiden. So hat Hagen den übermächtigen Siegfried frühzeitig getötet, denn unter seiner längeren Herrschaft wären die Burgunder immer sorgloser und glücklicher geworden, wären nach Siegfrieds Tod „fröhliche Knechte“ der Hunnen oder Römer geworden. (S. 408)
Aus dem gleichen Grund lehnt er kategorisch die Umsiedlung der Burgunder durch die Römer an den Genfer See ab, dort wären sie zu Ackerbauern und bestenfalls römischen Söldnern geworden. (S. 118-119) Auch hier gilt nach Hagen:„Sie (die Burgunder) löschen aus, wenn sie nicht Großes erleben!“ (S. 119)
Hagen hat auch die Heirat Kriemhilds mit Attila, wenn nicht eingefädelt, so doch maßgeblich gefördert, indem er den Brautwerbern den Zug durch römisches Gebiet durch Absprachen ermöglicht hat. (S. 83) Die erwartete Einladung der zu Recht als rachsüchtig eingeschätzten Kriemhild nutzt er dann aus, um gegen die Hunnen wie in einen Krieg zu ziehen. (S. 119/20)

Schreyvogl überhöht den Kampfgeist und den Todestrotz der Burgunder, der von Hagen ausgeht, indem er aufdringlich dessen besondere Beziehung zum Tod, die sich von ihm auf die Kämpfenden überträgt, immer wieder dem Leser vor Augen führt.
So hält er dem römischen Gesandten, für den Reichtum und Klugheit Roms Garanten seiner Weltmachtstellung sind, entgegen:„Wann waren die Griechen groß? Als sie die Thermopylen hielten, dem Tod geweiht; Rom siegte nicht über Karthago, weil es klüger war, es fürchtete nur weniger den Tod.“ (S. 83) Und er hätte hinzufügen können:„Wenn wir den Tod weniger fürchten als Römer und Hunnen, könnten wir die Herrschaft übernehmen.“
Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang die Reaktion Hagens auf die Burgunder, die aufgrund von Eckewarts Warnung nach Worms zurückkehren möchten. Er schildert ihnen die Strapazen und Gefahren ihrer Vorfahren auf der Wanderung  vom Meer nach Worms, ihre Wehrbereitschaft, die ihnen wichtiger war, als satt zu essen zu haben. Hagen will in ihnen wachrufen, „was von den Vätern her in ihnen schlief.“ (S. 270) Er stellt ihrer Sorge um das Leben, die er verächtlich abwertet, seine Todesverachtung und die der Könige gegenüber. Alle folgen ihm.
Deutlich wird seine besondere Beziehung zum Tod auch in seinem Ausspruch:„Wir müssen auch gegen den Tod kämpfen und ihn besiegen.“ Es genüge nicht, stärker als die Hunnen und die mit ihnen verbündeten Germanen zu sein. (S. 322)
Nachdem die Burgunder die Hunnen im Saal besiegt haben, inszeniert Hagen ein dem Letzten Abendmahl nachempfundenes letztes Mahl mit verbliebenem Wildbret und Wein. Bedeutsam verkündet er:„Der Tod, der uns erweckt hat, sitzt mit zu Tische. Er hat uns verraten, was sein Amt ist: er prüft die Männer und Völker, ob sie Kraft für das Leben haben und findet uns wach und stark.“ Hagen plant, mit ihnen Attila in seinem Palast zu überfallen nach der Devise:„Wer die Welt bewegen will, darf nicht warten, bis es ihn wegweht, er muss selbst der Sturm sein.“ (S. 333)
Wie schon erwähnt, sind die Hunnen nach dem Tod ihrer Krieger entschlossen, nicht mehr gegen die Burgunder zu kämpfen. (S. 353 + 379) Der Geschichtsschreiber Attilas erkennt:„Von Hagen kam den Burgundern ihre Kraft. Dieser Mann hatte eine geheime Macht über die Menschen.“ (S. 379)

Im Nibelungenlied fordert Hagen die in der brennenden Halle verdurstenden Burgunder auf, das Blut der Toten zu trinken. Dabei handelt es sich - das geht aus dem Kontext hervor – um die Toten aus den eigenen Reihen. Schreyvogl fügt hinzu, dass die Burgunder nach dem Brand an der Schwelle des Saales aus ihren Toten einen Schutzwall errichten. – Die Szene des Blut-Trinkens wird zu einem Mysterium hochstilisiert. Seltsamerweise gibt Volker und nicht Hagen den Befehl, das Blut der Toten in Helmen aufzufangen und zu trinken. An der Schwelle der Halle verkündet Volker „hallend“, so dass es der Gotenkönig Walimir und Attila mit seinem Geschichtsschreiber hören können:„Nun kämpfen unsere Toten weiter mit uns. In dem Blut ist Kraft, die sich nie erschöpft. Auch alle Väter und Mütter der Toten lebten in ihnen, so sind alle Burgunder in uns lebendig. Jeder von uns hat die Kraft vieler hundert Jahre in sich. [an Attila und Walimir gerichtet] Seid ihr stark genug, um solche Männer zu töten?“ Der Geschichtsschreiber sagt zu Attila:„Wie sie das Blut der Toten trinken! Nun werden sie nie sterben. Etwas treibt sie, was niemand treffen kann.“ (S. 385 -386) Von Attila heißt es:„Das, wofür die Burgunder starben, hatte er nie gefühlt.“ (S. 386) – Und er hat den seltsamen Wunsch, sich vor der Überwältigung Hagens durch Theodimir zum schlafenden Hagen zu schleichen und ihn zu bitten:„Gib mir das von euch, was sich nicht greifen lässt.“ (S. 405) Aber in diesem Augenblick tritt Theodimir Hagen und Gunther gegenüber. Attila ist sich sicher, dass Theodimir als Gote die Burgunder verstehen wird und „auch das von ihnen nehmen wird, was sich nicht greifen lässt. Mit ihrem Schwert erbt er auch ihren Traum.“ (S. 406) Gemeint ist der Traum von der Weltherrschaft.

Unmittelbar vor seiner Gefangennahme durch Theodimir beurteilt Hagen vor Gunther die Wirkung ihres Kämpfens auf die Hunnen. Er sagt zu Gunther:

„«Nun wissen sie, dass die Männer unseres Blutes stärker als der Tod sind. Die Hunnen sind hundertmal mehr als wir, aber sie haben nicht mehr als uns morden können. Wir werden tot liegen, aber wir werden nicht besiegt sein. Sie werden uns begraben, aber wir werden doch leben.»
Er beugte den Kopf zurück, als spräche er einen Eid.
 «Die Hunnen haben sich als Herren der Welt gefühlt, jetzt wissen sie, dass sie über unsere Völker niemals herrschen werden, und wenn sie Unzählige erschlagen. Der Tod ist der härteste Schmied. Wir haben für alle Späteren unseres Blutes die Glut bestanden. Das ist mehr als ein strahlendes  Leben. Aus unseren Völkern wird das Schwert und die Krone der Welt geschmiedet.»“ (S. 409-410)

Hagen prophezeit kurz vor seinem Tod Attila:„Je furchtbarer du die Welt vernichtest, desto herrlicher werden sie andere wieder errichten.“ (S. 419)
Nach dem Tod Kriemhilds will Attila in blinder Wut gegen alle Krieg führen, die ihm noch nicht gehorchen oder noch nicht wissen, wer er ist. (S. 423)

Die letzten Seiten des Romans schildern die Situation in Attilas Lager am Morgen nach der verlustreichen Völkerschlacht auf den Katalaunischen Feldern. Theodimir beobachtet im Beisein Attilas die weithin sichtbare Feuerbestattung des auf der Seite der Römer gefallenen Westgotenkönigs Theoderich, des Theoderids der Geschichte. Er ruft ihm bewundernd zu:„Du hast gekämpft wie die Nibelungen.“ Attila sieht ein Wolkenschauspiel. Ihm ist, als würde ein Heer am Himmel entlangziehen, dann erkennt er in der Wolke Hagen, der mit den Nibelungen das Blut der Toten trinkt. Er spürt, dass Hagens Prophezeiung in Erfüllung geht, der zu ihm gesagt hat:„ Je furchtbarer du die Welt vernichtest, desto herrlicher werden sie andere wieder errichten.“ (S. 419) In erlebter Rede heißt es von Attila:„Der Tod war nur mächtig gegen jene, die nichts als töten konnten. Es gab Männer und Völker, denen der Tod dienen musste. Die blieben, während er mit seinen Hunnen verging.“(S. 428)
Attila muss im Gedenken an Hagen einsehen, dass es sinnlos ist, weiterzukämpfen, und lässt das Heer sich zurückziehen.
Der Geschichtsschreiber Attilas verkündet sicher im Sinne Attilas einer Frau auf die Frage, wer gesiegt habe: „Hagen hat gesiegt.“ Die Frau wiederholt die Antwort und geht fröhlich, „als brächte sie den Ihren eine rettende Botschaft, wieder dem Hause zu.“ (S.430)

Damit endet der Roman.

Nach vielen Quellen ist übrigens Theoderich der Große der Sohn des Ostgotenkönigs Theodimir, der Hagen bezwungen und auf den Katalaunischen Feldern tapfer auf Seiten Attilas gekämpft hat. Somit bestätigt sich seine Ahnung, dass Theodemir mit dem Schwert der Nibelungen den Traum der Burgunder von der Weltherrschaft geerbt hat. Er hat ihn sozusagen an seinen Sohn Theoderich den Großen erfolgreich weitergegeben, was allerdings im Roman nicht mehr erwähnt wird.

4.3.3. Übereinstimmungen zwischen Schreyvogls Nibelungenroman und Görings Stalingradrede

Am 31. Januar 1943 musste die deutsche Armee, die in Stalingrad eingekesselt war, gegen Hitlers Willen kapitulieren. Am Vortag hielt Göring aus Anlass des 10. Jahrestags der Machtergreifung vor ausgewählten Vertretern der Wehrmacht eine einstündige Rede, in der er ausführlich auf die Katastrophe von Stalingrad zu sprechen kam.[28] Göring lobte hymnisch „die Weltanschauung, die unser Führer geschaffen hat. Es ist dies nicht eine Weltanschauung der Schwäche, […], eines bequemen Lebens, sondern unsere Weltanschauung gipfelt darin, […] dass jeder Einzelne dieses Volkes verpflichtet ist, […] alles, aber auch alles, auch sein Leben, zu jeder Stunde für den Bestand seines Volkes einzusetzen und zu geben.“ (S. 388)

Göring rechtfertigt Hitlers Angriff Russlands mit folgenden Worten:„Hier wurde der gewaltigste, historisch bedeutendste, aber auch kühnste und bewunderungswürdigste Entschluss von einer starken Seele gefasst.“ (S. 393) Hitler habe klar erkannt, dass nur Deutschland auf diese Weise in einer schicksalhaften, geradezu welthistorischen Auseinandersetzung der „Weltanschauungen und der Rassen“ (S. 390) in der Lage sei, „Russland zu brechen, den Bolschewismus zu vernichten“ (S. 395) und damit der „nordischen, germanischen Rasse“, […] endgültig zum Sieg zu verhelfen. (S 390) – Die Parallele zwischen Hitlers Charakteristik durch Göring und die Hagens durch Schreyvogl ist offensichtlich. Auch Hagen tritt als großer Volksführer auf, der das selbstgenügsame Leben der Burgunder unter dem Schutz der Römer verurteilt, der die schicksalhafte Bedeutung des Kampfes gegen die Hunnen erkennt und die Burgunder in diesen Kampf führt.

Göring beschönigt nicht „die Härte des Kampfes um Stalingrad, der ins Gigantische gewachsen ist.“ (S. 395) Bei der Schilderung der Kämpfe um Stalingrad beschwört er die Szene im Nibelungenlied, in der die Burgunder in der brennenden Halle in Etzels Burg kämpfen, mit folgenden Worten:

„Wir kennen ein gewaltiges, heroisches Lied von einem Kampf ohnegleichen, das hieß «Der Kampf der Nibelungen». Auch sie standen in einer Halle von Feuer und Brand und löschten den Durst mit eigenem Blut – aber kämpften und kämpften bis zum Letzten.“ (S. 395-396)
So wie dieser Heroenkampf über viele Jahrhunderte in der Erinnerung lebendig bleibe, so auch der Kampf um Stalingrad. (S. 395-396)

Auch Schreyvogl verherrlicht den Heroenkampf der Burgunder bis zum letzten Mann, betont das Trinken des Blutes ihrer Toten, macht daraus übersteigernd einen geradezu mystischen Akt.

Göring vermeidet den Gedanken an die katastrophale Niederlage der Burgunder im Nibelungenlied, führt stattdessen viele Gründe für den Endsieg an, u.a. den, dass die Armee in Stalingrad viele russsische Truppen binde. Auch in Schreyvogls Roman verliert der Burgunderuntergang an Bedeutung, denn der Roman endet mit dem resignativen Rückzug Attilas nach dem unentschiedenen Ausgang der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, wodurch Attila der Herrschaft der Germanen den Weg bereitet. Schreyvogl führt Attilas Resignation unmissverständlich darauf zurück, dass er vor dem ihm unfassbaren Todesmut Hagens und seiner Mannen und darüber hinaus aller germanischen Krieger kapituliert.
Natürlich waren diese Wertvorstellungen, wie wir sie bei Schreyvogl und in Görings Rede finden, zumindest im Ansatz im 3. Reich zeittypisch. Dennoch fallen die Übereinstimmungen im Detail auf. Übrigens wird in beiden Texten auf den heroischen Todestrotz der Spartiaten am Thermopylenpass Bezug genommen. Göring nennt ihr Standhalten bis in den sicheren Tod ein „Beispiel höchsten Soldatentums“ (S. 397), Hagen in Schreyvogls Roman hält gegenüber einem römischen Gesandten nicht Reichtum und Klugheit für Garanten einer Weltmachtstellung, sondern fehlende Todesfurcht, wie sie die Griechen am Thermopylenpass ausgezeichnet habe. (S. 83)
Es lässt sich nicht nachweisen, dass Göring Schreyvogls Roman gekannt hat, aber es ist meines Erachtens zumindest naheliegend.


5. Kurze Hinweise auf Schreyvogls Entwicklung nach 1938

5.1 Schreyvogls literarische und politische Tätigkeit von 1938 bis 1945

In der Kulturpolitik von 1938 bis 1945 spielt Schreyvogl nur eine untergeordnete Rolle.[29]  Erfolgreich ist er zunächst als Romanschriftsteller. 1940 passt er seinen Grillparzer-Roman von 1935 den politischen Gegebenheiten an. Er kürzt den Roman um die Stellen, in denen Grillparzer mit der Kirche in Verbindung gebracht wird, in denen Juden erwähnt werden, und um solche, die eine Verherrlichung des alten Österreich und der Monarchie enthalten.[30] Im folgenden Jahr erscheint „Eine Schicksalssymphonie. Roman der Wiener Jahrhundertwende.“ Er endet damit, dass die Hauptperson in den 1. Weltkrieg zieht.[31] In seinem Wallensteinroman (1943) zeichnet er das zeitgemäße Porträt eines Machtmenschen.[32] - Außerdem ist er sehr erfolgreich als Verfasser einer Tragödie und mehrerer Komödien.[33]

5.2  Schreyvogl als Kulturpolitiker nach 1945

Nach dem Krieg gelingt es ihm, durch Verschweigen von Kompromittierendem, z.B. seinem Eintritt in die illegale NSDAP 1934, und unrichtige Behauptungen bei der Registrierung zur Entnazifizierung[34] bald rehabilitiert zu werden. Die Entnazifizierung verläuft in Österreich, sofern es sich nicht um hochrangige Kriegsverbrecher handelte, ohnehin bald im Sande.[35]
1952 wird er wieder Mitglied des österreichischen PEN-Clubs, aus dem er ja 1933 ausgetreten war. Zwar hat er als Literat keinen durchschlagenden Erfolg mehr, aber es gelingt ihm, in der 2. Republik zentrale kulturelle Positionen zu bekleiden. So ist er 1953/54 Chefdramaturg am Theater in der Josephstadt und 1954-1961 stellvertretender Direktor des Burgtheaters.[36] In den Jahren 1958-1970 erfolgt eine Reihe von Auszeichnungen, so 1959 die Ernennung zum Hofrat.[37] So wird er folgerichtig 1976 auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab beigesetzt.

Fazit: Man muss meines Erachtens Tuma, der Schreyvogls Kulturpolitik und seine Verstrickung in den Nationalsozialismus kritisch untersucht hat, recht geben, wenn er Schreyvogl einen wandlungs – und anpassungsfähigen österreichischen Literturschaffenden nennt.[38]


6. Epilog

Die Rolle des Nibelungenliedes für das deutsch-österreichische Einheits-Gefühl bei den Ostmarkfahrern der Stadt Worms im Mai 1939 und bei Schreyvogl in seinem Nibelungenroman 1938

Welche Rolle das Nibelungenlied für das deutsch-österreichische Zusammengehörigkeits-Gefühl um 1938 spielen konnte, zeigt überdeutlich die „Ostmarkfahrt der Stadt Worms“ im Mai 1939,[39] über die Stadtarchivar Illert 1941 einen Bericht unter dem Titel „Amtsfahrt im Nibelungenland“ veröffentlichte. In der Einleitung heißt es:

„Wie ein Schicksalsbogen umspannt das heldische Lied die beiden Marken des Reiches und begreift in dem Abrollen seines Geschehens die älteste und ewige Erfahrung unseres Volkes. Die alte Liebe brannte noch, als der Führer das Donauland ins Reich zurückführte und die schmerzliche Trennung aufhob, die den Ostwestraum auseinanderhielt.
Worms sandte Grüße an die befreiten Nibelungenstädte der Ostmark und von der Donau kam ein freudiges Echo, kamen brüderliche  Grüße und kamen Abgesandte zu uns an den Rhein.

So geschah es, dass auch Worms auszog, um jenen Städten den Gruß vom Rhein zu entbieten.“[40]
Auf der Fahrt besuchte der Oberbürgermeister, der Beigeordnete und der Stadtarchivar Dr. Illert mit – wie er sich ausdrückte – dem Reisemarschall Hans, dem lustigen Spaßvogel, und dem Fahrer[41] alle Orte entlang der Donau in Österreich, die im Nibelungenlied vorkommen.
Für Schreyvogl in seinem Nibelungenroman war die Ausbildung eines deutsch-österreichischen Zusammengehörigkeitsgefühls durch den Nibelungenstoff ohne besondere Bedeutung. Das mag daran liegen, dass für ihn Österreich und Deutschland unbestritten zusammengehörten und die Vereinigung 1938 ja vollzogen wurde.
Das phantastische Bild, das er vom Worms der Zeit um 450 entwirft, lässt darauf schließen, dass er Worms zumindest bis 1938 nicht besucht hat.

So heißt es z.B.:„Breit und rauschend zog unten [= unterhalb der Wormser Burg] der Rhein. Über dem Gebirge standen schwarze Wolken und spiegelten sich dunkel im Strom.“ (S. 11) Ähnlich spricht er von der Burg der Burgunder als der „Burg über dem Rhein.“ (S. 76) Gerühmt wird der Fernblick vom Burgtor „auf den Rhein und die Uferberge“, ähnlich: über „das ganze Rheintal im Frühlingsglanz.“ (S. 70) – Die Brüder begleiten Kriemhild auf ihrem Zug eine Stunde. Dann verabschieden sie sich von ihr auf einem Hügel. „Der Hügel gab nach drei Seiten die Aussicht frei. Im Westen zog der Rhein, man sah das glänzende Band, bis es zwischen den Uferbergen wie in einer engen Tür verschwand. Im Süden floss der Main und im Nordosten standen schwarz die Rücken des Odenwaldes.“ (S. 47)

Anhang

Zitierte Literatur
(alle Zitate der ab 2006 gültigen amtlichen Regelung der Rechtschreibung und Zeichensetzung angepasst)

Textgrundlage
Schreyvogl, Friedrich: Die Nibelungen, 23. – 34. Tausend, Zeitgeschichte-Verlag Berlin 1941
textidentisch mit:
Schreyvogl, Friedrich: Heerfahrt nach Osten. Ein Nibelungenroman, Bruckmann-Verlag München 1938

Sekundärliteratur

Hoops, Johannes (Hrsg.): Reallexikon der germanischen Altertumskunde, 2., völlig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage Bd. 1 - 35

Walter de Gruyter Berlin – New-York 1973 - 2007

Illert, Dr. Friedrich M.: Amtsfahrt im Nibelungenland – Ein Bericht über die Ostmarkfahrt der Stadt Worms im Mai 1939, Stadtarchiv Worms 1941

Krüger, Peter: Etzels Halle und Stalingrad: Die Rede Görings vom 30.1.1943
n: Die Nibelungen. Sage – Epos – Mythos, hrsg. von Joachim Heinzle, Klaus Klein und Ute Obhof, Wiesbaden 2003 S. 375 – 403, darin der Wortlaut der Rede S. 387 – 401

Sachslehner, Johannes: Schreyvogl, Friedrich  In: Literaturlexikon – Autoren und Werke deutscher Sprache Bd. 10, hrsg. von Walter Killy, Bertelsmann Lexikonverlag 1991

Tuma, Gerald: Friedrich Schreyvogl – Vom Ständestaatpoeten zu einem NS-Apologeten (Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie an der Universität Wien), Wien 1996

Vocelka, Karl: Geschichte Österreichs (Taschenbucherstausgabe), Heyne-Verlag München 2002


Anmerkungen

[1] Krüger S. 384-385

[2]  Vocelka S. 278

[3]  Vocelka S. 286

[4]  Vocelka S. 289-292

[5]  Vocelka S. 289-292

[6]  Vocelka S. 292-293

[7]  Vocelka S. 296

[8]  Vocelka S. 296

[9]  Vocelka S. 297

[10]  Tuma S. 24

[11]  Tuma S. 11 u. S. 20–21

[12]  Tuma S. 35-39

[13]  Tuma S. 60-63

[14]  Tuma S. 80

[15]  Sachslehner S. 399

[16]  Tuma S. 11

[17]  Tuma S. 24

[18]  Tuma S. 14

[19]  Tuma S. 20

[20]  Sachslehner S.399

[21]  Tuma S. 39

[22]  Tuma S. 85

[23]  Tuma S. 64-68

[24]  Neues Wiener Tagblatt vom 17.04.1938, zitiert nach: Tuma S. 77–78

[25]  Tuma S. 80 -81

[26]  Friedrich Schreyvogl: Heerfahrt nach Osten, München Bruckmann-Verlag 1938, S. 5; zitiert nach: Tuma S. 114

[27]  Tuma S.114

[28]  Die Seitenangaben zu der Stalingradrede beziehen sich auf den in Krügers Untersuchung abgedruckten Text

[29]  Tuma S. 87

[30]  Tuma S. 133

[31]  Tuma S. 117-118

[32]  Sachslehner S. 400

[33]  Tuma S. 121–124

[34]  Tuma S. 5

[35]  Vocelka S. 319

[36]  Sachsl S. 400

[37]  Tuma S. 136

[38]  Tuma S. 5

[39]  Illert S. 5

[40]  Illert S. 8

[41]  Illert S. 9