Minnesang
und Mode

am Hof der Stauferzeit

Szenische Lesung mit Musik
im Museum Andreasstift, Worms


Leitung Dr. Ellen Bender



Termine:
3.10.2010 | 7.11.2010 | 5.12.2010 | 2.01.2011 | 6.02.2011
jeweils 15.00 Uhr

In den Jahrzehnten zwischen Friedrich I. und seinem Enkel Friedrich II. von Hohenstaufen erreicht die volkssprachliche Dichtung des Mittelalters ihre höchste Blüte. Die beiden großen Schöpfungen der staufischen Dichtung sind Rittererzählung und Minnesang. Im Minnelied spricht der Dichter sein innerstes Anliegen aus. Sein Lied gilt der vrouwe, der adeligen Dame. Albrecht von Johansdorf besingt seine erste große Liebe und Walther von der Vogelweide „das Glück zweier Herzen“. Der meist ritterliche Sänger trägt seine Werke zur Unterhaltung auf den Hoffesten vor. In den Brennpunkt rückt die Minne, die als magisches, sehnsuchtsvolles Erlebnis aber auch als läuternde Macht erfahren wird. Walther dichtet: „Minne macht die Frauen schön“.

Fotos: Ulrike Schäfer

Prächtige Gewänder betonen auf den Hoffesten die Schönheit und Würde der Frauen. Kriemhilds Hofdamen tragen beim Festempfang Mäntel aus Zobel und Hermelin, die Gralträgerin in Wolframs Parzival Arabiens schönste Weberei aus Seide mit prunkvollem Gürtel um die schlanke Taille und Kranz im Haar. Seidenstoffe sind in der adeligen Gesellschaft sehr begehrt. Raffiniert, die neue Mode aus Burgund!

Um die Gunst der Damen bemüht sich mancher Ritter der Hofgesellschaft. Der Frauendienst hat seinen festen Platz in der Geselligkeit der Feste. Umgekehrt vergnügen sich auch die Damen damit, den Männern bei ihren sportlichen Spielen zuzuschauen. Und was trägt der Mann beim ritterlichen Zweikampf, dem Tjost?

Fotos: Ulrike Schäfer

Minnesang am Hof der Stauferzeit um 1200 ist eine Unterhaltungsform im Rahmen des höfischen Festes. Im Stauferjahr 2010/11 findet sich eine ganz besondere Festgesellschaft am staufischen Ort, dem romanischen Andreasstift, zu Spiel und Tanz zusammen. Im Kreuzgang und in der Andreaskirche führt ein Ensemble der Nibelungenliedgesellschaft vor, was man am Stauferhof einst trug und präsentiert kostbare Stoffe in leuchtenden Farben. Berühmte Kleiderszenen aus Nibelungenlied und Parzival werden nachgespielt sowie heitere und besinnliche Lieder von Heinrich von Morungen, Hartmann von Aue, Albrecht von Johansdorf und Walther von der Vogelweide gelesen und erläutert.
Die Gruppe Borbetomagus interpretiert die Lieder mit Musik und Gesang und lässt sie im historischen Kolorit wieder erklingen.

Eintritt: 8,- Euro
Kartenvorverkauf an der Museumskasse
Tel. 06241/4639-0
E-Mail: museum@worms.de