Modenschau, Spiel & Musik
Was trug Beatrix zur Salbung in Worms vor 850 Jahren?
Die Ehe des Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa mit Beatrix von Burgund (1156-1184) förderte den literarischen Austausch und die Rezeption burgundisch-französischer Gesellschaftskultur nach Deutschland. Die Modeneuheiten aus Burgund wurden in der zeitgenössischen deutschen Dichtung beschrieben. Die Kleiderstrophen im Nibelungenlied und in Gottfrieds Tristan sind ein Indiz für den Kleiderluxus um 1200.
Dr. Ellen Bender und Petra Riha von der Nibelungenliedgesellschaft Worms hatten eine kleine Modenschau zusammengestellt und die Rolle der Beatrix von Burgund am staufischen Kaiserhof szenisch aufbereitet.
Gewandete Damen führten Kleider im Stil des 12./13. Jahrhunderts vor. Originaltexte wurden zitiert.
Die Freiburger Spielleyt, ein Ensemble für frühe Musik, spielte Melodien von Dufay sowie der französischen Troubadours und Trouvères. Mit Musik und Gesang interpretierten sie die historischen Vorlagen des Nibelungenliedes im Hildebrandston und des mittelhochdeutschen Falkenliedes.
Programm
Freiburger Spielleyt
zum 1. Trouvère-Lied En mai (anonym)
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Einführung
Kleiderluxus als höfischer Gesellschaftsstil im 12. Jh.
Szene Kleiderstrophen im Nibelungenlied
Nibelungenliedstrophen nach dem Hildebrandston
Stoffe und Stoffverzierungen
Kleidung der höfischen Damen
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Ja nus hons pris / Richard Löwenherz (Gefangenschaftslied, 12. Jh.)
Szene Tasselmantel
Szene « Gebende »
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Lamento di Tristano / Rotta
Ein ritter, der het sinen lip
(Minnesänger der von Wissenlo)
Ich zoch mir einen valken,
der Kürenberger, 12. Jh.
Szene Tugendkatalog
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Beatrix und Friedrich I. Barbarossa
Beatrix von Burgund als Gönnerin der provenzalischen Lyrik
Szene Beatrix und Baudolino
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Jaufre Rudel-Lied
Basse danse
Der staufische Königshof
als Sammelpunkt der Minnesänger
Szene Beatrix und Heinrich von Morungen
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Burgundische Hofkultur und Kritik
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La danse de cleves,
burgundische Basse danse, 15. Jh.
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Adieu ces bons vins de Lannoys,
Guillaume Dufay, 1400 - 1444
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